Institut St. Philipp Neri

Das Institut St. Philipp Neri (ISPN) in Berlin ist eine Gesellschaft apostolischen Lebens päpstlichen Rechts, die die Liturgie in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feiert und ihre Aufgabe darin sieht, die Pflege der katholischen Tradition mit einer zeitgemäßen Pastoral zu verbinden. Der Name des Instituts verweist auf das von dem hl. Philipp Neri begründeten Oratorium.Als Propst und Oberer des ISPN amtiert der Gründer Gerald Goesche, der wegen seiner Liebe zur Feier der Liturgie und Sakramentenspendung in der außerordentlichen Form zuvor als Gast sechs Jahre als Seelsorger der zur Priesterbruderschaft St. Pius X. gehörenden St.-Petrus-Kapelle in Berlin-Kreuzberg gewirkt hatte. Die übrigen Gründungsmitglieder des Instituts hatten der Bruderschaft als Diakone bzw. Seminaristen angehört. Die Feier der Liturgie mit den liturgischen Büchern von 1962 war bis zum Erscheinen des Motu proprios Summorum Pontificum Papst Benedikts XVI. im Herbst 2007 nur mit einem Indult für Institute des geweihten Lebens und Gesellschaften des apostolischen Lebens möglich gewesen. Benedikt XVI. unterstützte die Errichtung des Instituts noch in seiner Zeit als Kardinal und auch späterhin. Das Institut St. Philipp Neri wurde 2003 gegründet und am 26. Mai 2004 durch Kardinal Darío Castrillón Hoyos namens der päpstlichen Kommission Ecclesia Dei errichtet. In der Gründungsphase wurde es vom päpstlichen Hilfswerk Kirche in Not finanziell gefördert. Es bezieht keine direkten Mittel aus der Kirchensteuer und ist auf Einkünfte aus eigener Arbeit sowie Spenden angewiesen. Publizisten wie Paul Badde und Martin Mosebach unterstützen es in ihrem Einsatz für die alte Liturgie. Neben dem Hauptsitz in St. Afra feiern Mitglieder des Instituts auch Heilige Messen in der außerordentlichen Form in Trier (tägliche Messe), Potsdam (wöchentliche Sonntagsmesse) und Jauernick bei Görlitz (monatlich). Im Auftrag des damaligen Bischofs von Trier, Reinhard Marx, übernahm das Institut außerdem 2007 vorübergehend die Seelsorge der St. Martinsgemeinde in Püttlingen, die die Liturgie ebenfalls in der außerordentlichen Form feiert. Am 1. November 2012 errichtete Propst Goesche am Institut die Baronius-Akademie, die in enger Zusammenarbeit mit päpstlichen Hochschulen in Rom das Studium für die Seminaristen am eigenen Institut organisiert.

Als Institutskirche konnte 2006 für 450.000 Euro von der Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth die St.-Afra-Kirche in der Graunstraße 31 in Berlin-Gesundbrunnen erworben werden. 2008 wurden auch die dazugehörigen Stiftsgebäude vom Institut St. Philipp Neri gekauft. St. Afra wurde 1897 bis 1898 nach Plänen des Architekten Carl Moritz in Anlehnung an Formen märkischer Backsteingotik errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Die sich um dieses Zentrum versammelnde Personalgemeinde zählt nach Angaben des Instituts mehrere hundert Personen. In der Kirche befinden sich die Reliquien des heiligen Märtyrers und Korea-Missionars Siméon-François Berneux (1814-1866). Der spätere französische Außenminister Robert Schuman wohnte als Student der Friedrich-Wilhelms-Universität 1905/06 in der Anlage, woran eine bronzene Gedenkplakette am Vorderhaus erinnert.

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Kontakt:

Institut St. Philipp Neri
Graunstr. 31
13355 Berlin